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Eine Idee – woher nehmen? 

lich, wie es plötzlich »KLICK« bei ihm macht. Im Kopf des Gesprächspartners

ist etwas passiert: eine Idee?

Er denkt laut: Videos machst du? Vielleicht auch für die Internetseite unserer

Bildungseinrichtung ein kleines ...? Absolventen könnten zu Wort kommen –

junge Leute, die vor ein paar Jahren in der Bildungseinrichtung ihren Abschluss

gemacht haben und jetzt berufstätig sind. Nicht platt erzählen, wie toll die Bil­

dungseinrichtung ist, sondern zeigen und von Absolventen erzählen lassen,

dass die Ausbildung bei uns klasse war, sie junge Leute in einen Job gebracht

hat, von dem sie heute leben können. Das ist schon Lob für die Bildungseinrich­

tung, aber eben kein Eigenlob.

Wäre so etwas machbar? Mit einfachen Mitteln?

Schüler ist sehr stolz, gefragt zu werden. Sein Schulfreund traut ihm so ein

kleines Videoprojekt zu. Doch Schüler ist erst einmal ratlos.

Wenige Tage später – Lokaltermin – Recherche in der Bildungseinrichtung, Be­

such in den Lehrwerkstätten, im Ausbildungscafé, in den Ausbildungsräumen.

Bei einem abschließenden Kaffee verrät der Schulfreund, dass er während eines

feierlichen Aktes zum Ende der Ausbildung die Gesellenbriefe überreicht. Frei­

sprechung nennt man diese aus dem Handwerk stammende Tradition, für die

jungen Leute ein bewegender Moment. Manche der hier Ausgebildeten besu­

chen noch Jahre später »ihre« Ausbildungseinrichtung – aus Dankbarkeit und

in Erinnerung an tolle Erlebnisse.

Rechercheerfahren nimmt Schüler viele Notizen mit und ist voller Hoffnung,

aus dieser Idee eine Geschichte und dann ein Video entwickeln zu können.

Arbeit, Wirtschaft

Werbung- und Marketingstrategien waren in der Vergangenheit das Spielfeld

für mittlere bis große und finanziell gut ausgestattete Unternehmen. Einen

Werbespot zu produzieren, der einen Becher mit Joghurt ins rechte Licht

rückt, dazu brauchte es einen Lkw voller Technik samt ordentlichem Bud­

get. Kostspielig auch der Weg, das filmische Ergebnis auf Kinoleinwand oder

Fernseher und damit zur Zielgruppe Konsumenten zu transportieren.

Der Klempner um die Ecke, das städtische Krankenhaus, regionale Hilfs- und

Ausbildungsangebote, die ehrenamtliche Arbeit in Vereinen waren dagegen

chancenlos, mit ihren Angeboten in Nachbarorten Aufmerksamkeit zu er­

zeugen. Selbst Flyer oder Zeitungsanzeigen sind nur ein stumpfes Schwert

gegen die Werbemacht großer Unternehmen.